Intimpflege für Mädchen

Intimpflege bei Mädchen bezeichnet die sanfte und altersgerechte Reinigung des äußeren Intimbereichs, also der Vulva, nicht der Scheide. Dabei geht es darum, das natürliche Gleichgewicht der Haut zu bewahren, Reizungen zu vermeiden und Infektionen vorzubeugen. Es sind keine komplizierten Rituale nötig – Wasser und Achtsamkeit reichen oft schon aus.

Die Haut im Intimbereich ist besonders empfindlich, auch schon im Kindesalter. Durch Schweiß, Urin, enge Kleidung oder falsche Pflegeprodukte kann es leicht zu Rötungen oder Juckreiz kommen. Eine einfache, regelmäßige Intimpflege unterstützt die Hautgesundheit und kann ein positives Körpergefühl frühzeitig fördern.

Einmal täglich reicht im Normalfall völlig aus, beispielsweise beim Duschen oder Baden. Bei Bedarf (z. B. nach dem Sport, Schwimmen oder starkem Schwitzen) kann der äußere Intimbereich mit lauwarmem Wasser sanft abgespült werden. Wichtig: Kein übertriebener Reinigungswahn, um die sensible Hautflora nicht zu stören.

Am besten mit klarem, lauwarmem Wasser. Wenn Pflegeprodukte verwendet werden, dann sollten diese pH-neutral, parfümfrei und speziell für den Intimbereich geeignet sein. Normale Duschgels oder Seifen sind meist zu aggressiv und können die Haut reizen oder das Scheidenmilieu aus dem Gleichgewicht bringen. Zur Reinigung des Intimbereiches bei Kleinkindern kann auch ein Reinigungsschaum verwendet werden.

Vermeide parfümierte Seifen, starkes Rubbeln mit dem Waschlappen sowie die Reinigung „von innen”. Auch synthetische Unterwäsche und enge Kleidung können die empfindliche Intimhaut reizen. Ersetze sie daher besser durch atmungsaktive Materialien.

Ab dem Grundschulalter können Mädchen Schritt für Schritt lernen, wie sie ihren Intimbereich selbst pflegen. Eltern sollten dabei unterstützend erklären, worauf zu achten ist – ohne Scham oder Tabus. Ein entspannter Umgang stärkt das Selbstbewusstsein und das Körpergefühl.

Wenn dein Kind über Juckreiz, Brennen, Schmerzen oder unangenehme Gerüche klagt, kann das ein Hinweis auf eine Reizung oder Infektion sein. Dann sollte die Pflege besonders mild sein und im Zweifelsfall sollte ein Arzt aufgesucht werden. Auch Rötungen oder vermehrter Ausfluss können Warnzeichen sein.

Neben der richtigen Pflege sind auch atmungsaktive Baumwollunterwäsche, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und regelmäßiger Windelwechsel (bei Kleinkindern) wichtig. Wichtig ist ein liebevoller und wertschätzender Umgang mit dem eigenen Körper. Das beginnt mit Aufklärung und altersgerechter Unterstützung.