Intimpflege bei Brustkrebs

Behandlungen wie Chemotherapie, Antihormontherapie oder Bestrahlung beeinflussen nicht nur das Brustgewebe, sondern auch den Hormonhaushalt. Häufig sinkt der Östrogenspiegel stark ab, was zu vaginaler Trockenheit, Juckreiz oder Brennen führen kann. Die Intimhaut wird empfindlicher und benötigt gezielte Pflege.

Typische Symptome sind Trockenheit, Risse, Juckreiz oder ein brennendes Gefühl. Viele Frauen berichten auch von Schmerzen beim Sitzen, Gehen oder Geschlechtsverkehr. Diese Beschwerden können durch hormonelle Veränderungen ausgelöst werden, die durch die Therapien verstärkt werden. Sanfte Intimpflege kann die Beschwerden deutlich lindern.

Weniger ist mehr: Verzichte auf stark schäumende oder parfümierte Produkte. Stattdessen empfiehlt sich eine milde, pH-neutrale Intimwaschlotion, die die empfindliche Haut nicht zusätzlich reizt. Auch die Wassertemperatur sollte lauwarm sein. Tupfe dich nach dem Waschen sanft trocken, anstatt dich abzureiben.

Feuchtigkeitsspendende Cremes oder sanfte Öle können die Hautbarriere stärken und die Trockenheit lindern. Ideal sind Produkte ohne Duftstoffe, Parabene oder Alkohol. Wichtig ist auch das regelmäßige Auftragen – nicht nur bei Beschwerden –, um die Haut geschmeidig zu halten.

Diese Beschwerden treten häufig bei Antihormontherapien auf. Neben gezielter Pflege kann auch lockere, atmungsaktive Kleidung aus Baumwolle helfen, um Reibung und Hitze zu vermeiden. Bei anhaltenden Beschwerden sollte ärztlicher Rat eingeholt werden, da manchmal eine vaginale Zusatztherapie sinnvoll sein kann.

Ja, durch die hormonellen Veränderungen steigt der pH-Wert oft an. Das schwächt den natürlichen Säureschutzmantel, wodurch Keime leichter eindringen können. Die richtige Intimpflege kann dabei helfen, das Gleichgewicht der Hautflora zu erhalten und das Infektionsrisiko zu senken.

Vermeide parfümierte Produkte, alkoholhaltige Lotionen, synthetische Unterwäsche und zu häufiges Waschen. All diese Faktoren können die ohnehin schon empfindliche Haut zusätzlich austrocknen oder reizen. Verwende stattdessen sanfte Reinigungsprodukte, eine gezielte Feuchtigkeitspflege und atmungsaktive Materialien.

Eine regelmäßige, schonende Pflegeroutine mit milden Produkten kann helfen, die Haut gesund zu halten. Auch Beckenbodentraining, Bewegung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wirken sich positiv auf die Durchblutung und Elastizität der Intimhaut aus. Achtsamkeit für den eigenen Körper ist jetzt besonders wichtig.