Dammmassage: Alles, was du wissen musst, um dich optimal auf die Geburt vorzubereiten

Dammmassage: Alles, was du wissen musst, um dich optimal auf die Geburt vorzubereiten

Die Dammmassage ist eine bewährte Methode zur Geburtsvorbereitung, die viele Vorteile bieten kann, vor allem Geburtsverletzungen zu reduzieren und die Verbindung zu deinem eigenen Körper zu stärken. 

Eine Schwangerschaft und die Geburt eines Kindes sind außergewöhnliche Ereignisse in deinem Leben und deiner Familie. Eine gründliche Vorbereitung kann dabei helfen, den Prozess zu erleichtern, dich sicherer zu fühlen und mögliche Komplikationen zu reduzieren. Ein häufig diskutiertes Thema in diesem Zusammenhang ist die Dammmassage. Deshalb erklären wir in diesem Artikel, was eine Dammmassage ist, warum sie sinnvoll sein kann und wie du sie richtig durchführst.

Was ist eine Dammmassage?

Die Dammmassage ist eine Methode, die dazu dient, das Gewebe des Dammbereichs, also die Region zwischen Vagina und Anus, auch Perineum genannt, auf die Geburt vorzubereiten. Durch regelmäßige Massagen wird das Gewebe flexibler, wodurch das Risiko eines Dammriss oder eines notwendigenDammschnitts während der Geburt reduziert werden kann.

Vorteile einer Dammmassage

Eine Dammmassage kann aus mehreren Gründen sinnvoll für dich sein:

1. Reduzierung des Risikos für Dammrisse:

Studien zeigen, dass Frauen, die regelmäßig eine Dammmassage durchführen, ein geringeres Risiko für Risse oder einen Dammschnitt während der Geburt haben.

2. Förderung der Elastizität des Gewebes:

Durch die Massage wird das Gewebe dehnbarer, was den Geburtsvorgang erleichtern kann.

3. Wohlbefinden und Vorbereitung:

Die Massage kann auch dazu beitragen, dass du dich mental und körperlich auf die Geburt vorbereitet fühlst.

Wann solltest du mit der Dammmassage beginnen?

Es wird empfohlen, etwa ab der 34. SSW (Schwangerschaftswoche) mit der Dammmassage zu beginnen. Dies gibt dem Gewebe genügend Zeit, um sich an die Dehnung zu gewöhnen, ohne dass es zu frühzeitig zu Wehen kommt. Natürlich schadet es aber grundsätzlich nicht, schon früher oder etwas später damit zu beginnen. Manche Expertinnen empfehlen die Massage des Damms auch erst ab der 36. SSW. 

So geht’s: Anleitung für deine Dammmassage

Um die Dammmassage richtig durchzuführen, folge diesen Schritten:

1. Zeitpunkt:

Beginne etwa 4 bis 6 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin mit der Massage. Zwei- bis dreimal pro Woche für jeweils 5 bis 10 Minuten sind ausreichend.

2. Vorbereitung:

Wasche deine Hände gründlich und stelle sicher, dass deine Nägel kurz und glatt sind. Verwende ein natürliches, feuchtigkeitsspendendes Öl, das für die Dammmassage geeignet ist.

3. Position:

Setze dich bequem hin oder lehne dich zurück. Einige Frauen bevorzugen es, die Massage in der Badewanne oder nach einem warmen Bad durchzuführen, da das Gewebe dann weicher ist.

4. Durchführung:

- Führe deinen Daumen etwa 2 bis 3 cm in die Vagina ein.

- Übe sanften Druck in Richtung Anus aus und bewege den Daumen in einem U-förmigen Muster von einer Seite zur anderen.

- Massiere dabei den unteren Teil der Vaginalwand und den Damm für einige Minuten.

- Die Uhr-Technik: Als Orientierungshilfe kannst du dir eine Uhr vorstellen: der After liegt auf der Sechs-Uhr-Position und die Vaginalöffnung auf der Zwölf-Uhr-Position. Beginne damit, mit deinen Fingern in kreisenden Bewegungen von der Sechs-Uhr-Position zur Drei-Uhr-Position zu massieren. Anschließend wiederholst du das auf der anderen Seite, indem du von der Sechs-Uhr-Position zur Neun-Uhr-Position massierst. Zum Abschluss kannst du die Scheidenöffnung sanft dehnen, indem du deinen Daumen mit leichtem Druck in Richtung der Fünf-Uhr- und Sieben-Uhr-Position bewegst.

5. Achte auf deinen Körper:

Die Massage sollte angenehm sein. Vermeide zu starken Druck, um Verletzungen zu vermeiden.

Die wichtigsten Fragen zur Dammmassage kurz beantwortet

Wann solltest du keine Dammmassage machen?

Obwohl die Dammmassage viele Vorteile bietet, gibt es auch Situationen, in denen sie nicht empfohlen wird:

- Bei bestehenden Infektionen im Vaginalbereich.

- Wenn es zu vorzeitigen Wehen kommt.

- Bei einer Placenta praevia (tiefliegender Mutterkuchen).

Ist eine Dammmassage sinnvoll?

Die Dammmassage ist eine von vielen Maßnahmen, die dir helfen kann, dich auf die Geburt vorzubereiten. Sie ist jedoch kein Muss. Es hängt von deiner individuellen Situation und deinen Vorlieben ab, ob du diese Methode anwenden möchtest.

Kannst du bei der Dammmassage etwas falsch machen?

Ja, es ist möglich, Fehler bei der Durchführung der Dammmassage zu machen. Zu starker Druck oder eine falsche Technik können zu Schmerzen oder Verletzungen führen. Es ist wichtig, sanft vorzugehen und auf deinen eigenen Körper zu hören. Wenn du Bedenken haben solltest, sprich unbedingt mit deiner Gynäkologin oder deiner Hebamme. Es kann außerdem helfen, wenn du dich mit Freundinnen oder Verwandten über ihre Erfahrungen in der Schwangerschaft auszutauschen.

Kann eine Dammmassage die Geburt auslösen?

In den meisten Fällen löst die Dammmassage keine Wehen aus. Es ist jedoch wichtig, vorsichtig zu sein und die Massage zu beenden, wenn du vorzeitige Wehen spürst oder dich unwohl fühlst.

Welches Öl ist für die Massage geeignet?

Es gilt das Gleiche wie bei allen Produkten, die du für deine Intimpflege nutzt: Ein hochwertiges Dammmassageöl sollte nur natürliche Inhaltsstoffe enthalten, auf keinen Fall parfümiert sein, gynäkologisch getestet und für den Intimbereich geeignet sein.

Kann dich auch jemand anders massieren?

Natürlich kann auch dein Partner oder deine Partnerin die Massage übernehmen und dich so in deiner Geburtsvorbereitung unterstützen. Wichtig ist wie immer, dass du dich wohlfühlst und deine Bedürfnisse kommunizierst.

Unser Fazit

Die Dammmassage ist eine bewährte Methode zur Geburtsvorbereitung, die viele Vorteile bieten kann. Mit der richtigen Technik und regelmäßiger Anwendung kannst du dein Risiko für Geburtsverletzungen reduzieren und dich gleichzeitig mental und körperlich auf die Geburt vorbereiten. Denke daran, dass jede Schwangerschaft individuell ist – sprich im Zweifel mit deiner Hebamme oder Gynäkologin, bevor du mit der Dammmassage beginnst. Beachte außerdem, dass du dir keinen Druck machen solltest, einen strikten Plan einzuhalten. Jede Massage lockert dein Gewebe und bereitet dich auf die Geburt vor!

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