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Scheidentrockenheit in der Schwangerschaft

Mit Beginn der Schwangerschaft steigt gleichzeitig auch die Produktion von “Schwangerschaftshormonen”. Diese sind unter anderem für die Morgenübelkeit, ein stärkeres Empfinden von Gerüchen und eine höhere Schweißbildung verantwortlich. Während einer Schwangerschaft verändert sich im Körper auch mental sehr viel bei einer Frau. Wir konzentrieren uns hier jedoch auf die Veränderung der Vagina.

Wie verändert sich die Scheide in der Schwangerschaft?

Scheide_Schwangerschaft_Geruch

Veränderter Geruch

Während der Schwangerschaft verändern sich die Hormonspiegel von Östrogen und Progesteron, was unter anderem dafür sorgen kann, dass sich auch der Geruch und Geschmack der Vulva verändert.

Scheide_Schwangerschaft_Ausfluss

Vermehrter Ausfluss

Die Scheide wird in der Schwangerschaft stärker durchblutet, was zu vermehrtem Ausfluss führen kann. Dies fungiert auch als Schutzmechanismus, denn der Ausfluss reinigt die Vagina - also den inneren Teil der Scheide.

Scheide_Schwangerschaft_Flora

Veränderung der Scheidenflora

Durch hormonelle Schwankungen in der Schwangerschaft kommt es zu Veränderungen der Scheidenflora. Auch dieses kann den Geruch beeinflussen.

Scheide_Schwangerschaft_Haemorrhoiden

Erhöhtes Risiko für Hämorrhoiden

Viele schwangere Frauen leiden unter Verstopfung, oft aufgrund von hormonellen Veränderungen, insbesondere durch den Anstieg von Progesteron. Anhaltendes Pressen beim Stuhlgang kann die Venen im Rektum zusätzlich belasten und das Risiko für Hämorrhoiden erhöhen. Diese können auch für Schmerzen in der Vagina sorgen.

Warum verändert sich die Scheide während der Schwangerschaft?

Das ist auf den pH-Wert und Hormonschwankungen zurückzuführen. Im normalen und gesunden Zustand ist unser Scheidenmilieu sauer (pH-Wert zwischen 3,8 und 4,4). Dies gilt natürlich auch für das Milieu während der Schwangerschaft. Milchsäurebakterien sorgen dafür, dass dieses saure Milieu aufrechterhalten wird. Die saure Umgebung ist wichtig, damit unerwünschte Pilze und Bakterien sich nicht ansiedeln und vermehren können.

Durch Hormonschwankungen und Stress während der Schwangerschaft kann die Flora der Scheide leicht aus der Balance geraten. Dabei sinkt die Anzahl der „guten“ Milchsäurebakterien und andere, „schlechte“ Bakterien können sich leichter ansiedeln. Vermehrte Infektionen können eine Folge sein, die sich in Jucken oder Brennen äußern.

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Wie kommt es zu Scheidentrockenheit in der Schwangerschaft?

Scheidentrockenheit während der Schwangerschaft ist ein weit verbreitetes Symptom, das allerdings in der Gesellschaft kaum Beachtung findet, denn die weibliche Intimpflege unterliegt immer noch einem großen Tabu.

Durch den signifikanten Abfall des Östrogenspiegels in der Schwangerschaft, werden die Schleimhäute trocken. Dieses kann sehr unangenehm sein und Juckreiz und Brennen bewirken; außerdem können sich “schlechte” Bakterien leichter in der Intimflora ansiedeln. Deshalb ist es besonders in der Schwangerschaft wichtig, die Vulva feucht zu halten. 

Diese hormonellen Schwankungen sind eine natürliche Reaktion des Körpers, um sich auf die Geburt vorzubereiten. Die Veränderung der Vaginalflora und die erhöhte Anfälligkeit für Infektionen können ebenfalls zur Trockenheit beitragen.

Wie erkennt man Scheidentrockenheit?

Zu den häufigsten Symptomen einer trockenen Scheide gehören:

  • ein trockenes Gefühl im Intimbereich,
  • Juckreiz,
  • Brennen,
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr

Diese Symptome können unterschiedlich stark ausgeprägt sein und variieren von Frau zu Frau. 

Welche Pflegeprodukte bei Trockenheit?

Selbst wenn man sich durch Schweiß, Ausfluss oder der Sorge vor einer Infektion unwohl fühlt, sollte eine übertriebene Intimpflege während der Schwangerschaft vermieden werden. Denn entgegen der Erwartung vieler, wird durch häufiges Waschen das natürliche Gleichgewicht der Scheidenflora durcheinander gebracht.

Scheidentrockenheit_Schwangerschaft

Es gibt verschiedene Ansätze, um Scheidentrockenheit während der Schwangerschaft zu lindern:

  • Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eine ausgewogene Ernährung können helfen, den Körper von innen heraus zu unterstützen.
  • Pflegende Produkte, die für den Intimbereich entwickelt sind und keine Duftstoffe enthalten, helfen, den Intimbereich und die Schleimhäute geschmeidig zu halten.
  • Bei der Auswahl einer geeigneten intimen Pflegecreme sollte darauf geachtet werden, dass sie speziell auf den pH-Wert der Intimflora abgestimmt ist.
  • Produkte mit feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen wie Hyaluronsäure können die Trockenheit lindern und die Haut beruhigen. 
  • Es kursieren vielen Mythen um Hausmittel gegen Intimtrockenheit. Wenn du dir unsicher bist, dann frag bei deinem*r Ärzt*in um Rat.
  • Generell gilt, dass der Intimbereich sehr sensibel ist und nicht gereizt werden sollte, so sind zum Beispiel Scheidenspülungen in der Regel eher irritierend.

Was passiert nach der Schwangerschaft?

Auch nach der Schwangerschaft sinkt der Östrogenspiegel. Dadurch wird die Schleimhaut dünner und sensibler als zuvor und es bildet sich weniger Vaginalsekret. Daher leider auch viele junge Mütter unter Scheidentrockenheit.

Eine resultierende Störung der gesunden Scheidenflora kann schließlich das Auftreten von Pilzinfektionen, bakteriellen Vaginosen oder wiederkehrenden Harnwegsinfektionen begünstigen.

Mit dem Einpendeln des Östrogenspiegels auf Normalniveau klingt die Scheidentrockenheit nach einigen Monaten wieder ab.

Scheidentrockenheit in der Schwangerschaft ist ein häufiges Phänomen, das viele Frauen betrifft. Durch eine offene Auseinandersetzung mit dem Thema können Unsicherheiten abgebaut und hilfreiche Informationen vermittelt werden. Wir bei DR. VIVIEN KARL setzen uns dafür ein, dass intime Themen und Frauengesundheit in die Mitte der Gesellschaft rücken und kein Tabuthema mehr sind.