„Es gibt Lebensphasen, in denen Sport oder Ernährung nicht an erster Stelle stehen“

Statue Frau

Wie fühlst du dich in deinem Körper? Für unsere Serie „In meiner Haut“ lassen Frauen ihr Verhältnis zum eigenen Körper Revue passieren – mal verletzlich, mal motivierend und mal ungeschönt ehrlich. Dieses Mal blickt Ursula Gaisa vom Ü50-Blogzine immerschick.de auf ihr persönliches Körpergefühl – von der Pubertät bis zur Menopause.

Die Beziehung zum eigenen Körper kann ein Auf und Ab sein. Nicht nur, weil das Gewicht über die Jahre schwankt, sondern auch, weil man seinen Blick auf den eigenen Körper mit der Zeit verändert. Das zumindest war bei Ursula Gaisa vom Blogzine immerschick.de der Fall. Denn heute blickt die 55-Jährige mit wesentlich mehr Zufriedenheit und Gelassenheit auf ihren Körper als früher. Wie kam es dazu?

Wie bei den meisten Frauen war die Pubertät auch für Ursula eine prägende Zeit. Mit den Veränderungen und neuen Formen sei sie zufrieden gewesen, sagt sie. Doch etwas Unsicherheit blieb. Deshalb prägte ein Satz ihres Vaters sie stark: „Ach, du bist ja ganz schön rundlich.“ „Daraufhin probierte ich unterschiedliche Diäten aus“, erinnert sich Ursula.

Auch Magazine, in denen extrem dünne und durchtrainierte Models abgebildet waren, trugen ihren Teil zu Ursulas schwankender Beziehung zum Körper bei. „Daran hat man sich orientiert und dem nach geeifert.“ Lange spielten Diäten und viel Sport in Ursulas Leben deshalb eine wichtige Rolle.

„Manchmal fehlt einfach die Kraft dafür“

Als Ursulas Vater krank wurde, verschob sich der Fokus. Zwar verlor sie aufgrund der Belastung viel Gewicht, doch genauso schnell wie es ging, kam es wieder zurück. „Es gibt Lebensphasen, in denen Sport oder eine perfekte Ernährung nicht an erster Stelle stehen“, sagt Ursula. „Manchmal fehlt einfach die Kraft dafür.“ Solch eine Phase erlebte sie auch in den Wechseljahren.

Denn in der Perimenopause gab es Phasen, in denen sich Ursula unwohl und unattraktiv fühlte. Ihr Körper veränderte sich immer weiter, sie nahm zu und konnte selbst durch Ernährung und Sport nicht mehr so schnell dagegen steuern wie früher. Ursula erinnert sich daran, wie schwer es in der Perimenopause war, jemandem zu finden, mit dem sie darüber sprechen konnte. Deshalb rät sie anderen, sich Hilfe zu suchen, wenn man sich alleine fühlt. Die Unterstützung der Community hat ihr dabei geholfen, besser durch diese Zeit zu kommen und ihren Körper zu akzeptieren. Außerdem hat sie sich ausgiebig informiert und weiß, welchen Teil die hormonelle Umstellung zur Veränderung des Körpers beiträgt.

Wenn Ursula heute auf die Bilder von früher blickt, sieht sie eine schlanke, hübsche Frau und kann die Gedanken von damals nicht so recht nachvollziehen. Doch sie hat ihren Weg zu Zufriedenheit und Selbstakzeptanz gefunden und schätzt ihren Körper heute umso mehr.

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