Intimpflege-Fragen: Schaum versus Creme - was ist besser für meine Haut?

Die Skincare-Welt ist in den letzten Jahren stark gewachsen und so ist es manchmal schwer zu wissen, welches Produkt für welche Momente oder Probleme das beste sein kann - das gilt auch für die Intimpflege. Besonders wenn die Haut zu alltäglichen Problemen führt, wie es zum Beispiel bei Scheidentrockenheit der Fall sein kann, ist es wichtig zu wissen, welche Produkte helfen und welche Produkte ich wie einsetzen kann. In diesem Artikel wollen wir auf die Unterschiede zwischen zwei verschiedenen Feuchtigkeitsspendern eingehen: Pflegeschaum und Pflegecreme.

Bei der Auswahl zwischen Pflegeschaum und Creme für die Haut- und Intimpflege können verschiedene Faktoren eine Rolle spielen, wie zum Beispiel der Hauttyp, die persönlichen Vorlieben und die spezifischen Hautbedürfnisse. Jedes Produkt hat seine eigenen Vorzüge und kann unterschiedliche Vorteile bieten.

Pflegeschaum – Leichtigkeit und Frische

Pflegeschäume zeichnen sich durch ihre leichte Konsistenz aus. Sie sind oft auf Wasserbasis hergestellt und können schnell in die Haut einziehen. Für Menschen mit öliger Haut oder Menschen, die eine Abneigung gegen das Gefühl schwerer Cremes haben, kann Pflegeschaum eine attraktive Option sein. Schäume enthalten oft weniger Öl als Cremes, was bedeutet, dass sie weniger wahrscheinlich Poren verstopfen. Dies kann besonders vorteilhaft sein, wenn du zu Akne neigst.

Creme – Reichhaltigkeit und Intensität

Cremes sind in der Regel reichhaltiger und bieten eine intensivere Feuchtigkeitszufuhr. Sie eignen sich besonders für trockene oder reife Haut, die eine zusätzliche Portion Feuchtigkeit und Schutz benötigt. Cremes können auch Wirkstoffe in höheren Konzentrationen enthalten, was sie für zielgerichtete Hautpflegebehandlungen geeignet macht, wie etwa Anti-Aging oder Hyperpigmentierung.

Hauttypen und Produktwahl

Jeder Mensch ist individuell und so natürlich auch seine / ihre Haut und die Bedürfnisse. Und die variieren nicht nur von Mensch zu Mensch, sondern sogar von Körperstelle zu Körperstelle. Es ist also schwierig, hier allgemeine Aussagen und Empfehlungen zu treffen, trotzdem gibt es Umstände, die Hinweis darauf geben, ob eine Creme oder ein Schaum die passendere Wahl ist. 

• Trockene Haut: Wenn du sehr trockene Haut hast, brauchst du Produkte, die Feuchtigkeit einschließen und die Hautbarriere stärken. Cremes sind hier oft eine bessere Wahl. Inhaltsstoffe wie Glycerin oder Hyaluronsäure sind beliebte Feuchtigkeitsspender in Cremes. 
• Ölige Haut: Wenn deine Haut eher ölig ist, profitiert sie von leichten, nicht-komedogenen Formeln, wie sie in Schäumen zu finden sind. Nicht-komedogene Hautpflegeprodukte haben die besondere Eigenschaft, dass sie so formuliert sind, dass sie die Poren der Haut nicht verstopfen.
• Kombinierte Haut: Wenn deine Haut manchmal trocken, manchmal ölig ist, kann sie von einer Kombination beider Produkttypen profitieren, abhängig von den unterschiedlichen Bedürfnissen der verschiedenen Gesichtsbereiche.
• Empfindliche Haut: Generell solltest du auf milde Formulierungen achten, die keine reizenden Substanzen enthalten – egal ob Schaum oder Creme, letztendlich kommt es darauf an, dass die Inhaltsstoffe zu dir passen und davon hängt auch die Verträglichkeit ab.

Inhaltsstoffe und ihre Wirkungen

Wie oben bereits erwähnt, ist es wichtig, nicht nur die Form des Produkts (Creme vs Schaum), sondern auch die Inhaltsstoffe zu berücksichtigen. Antioxidantien, Hyaluronsäure, Peptide und andere nährende Komponenten können in beiden Formulierungen enthalten sein und die Hautgesundheit fördern. Du kannst zum Beispiel darauf achten, dass in den Produkten keine aggressiven Tenside enthalten sind. Ein kleiner Exkurs zum Thema Tenside: Generell werden Tenside in reinigenden Pflegeprodukten eingesetzt, da sie viele wichtige Funktionen erfüllen, die wir im folgenden einmal erläutern werden.

• Schmutz- und Ölentfernung: Tenside können Fette und Öle auf der Haut aufbrechen und in Wasser löslich machen, sodass diese beim Abspülen entfernt werden können,
• Emulgierung: Sie ermöglichen das Mischen von Wasser und Öl, was hilft, eine einheitliche Textur zu schaffen und Schmutzpartikel sowie Make-up zu emulgieren, sodass sie leichter abgewaschen werden können.
• Feuchtigkeitsbewahrung: Bestimmte Tenside können helfen, die Feuchtigkeit der Haut zu bewahren, indem sie eine zu starke Entfettung verhindern.
• Schaumbildung: Viele Tenside sind für die Schaumbildung in Reinigungsprodukten verantwortlich, was das Auftragen erleichtert und das Gefühl der Sauberkeit verstärkt.
• Verbesserung der Konsistenz: Sie können die Konsistenz eines Produktes verbessern und es cremiger oder seidiger machen, was die Anwendung angenehmer macht.
• Antimikrobielle Wirkung: Einige Tenside haben antimikrobielle Eigenschaften, die helfen können, die Haut von Bakterien und anderen Mikroorganismen zu befreien.

Die Auswahl des richtigen Tensids ist wichtig, da starke, aggressive Tenside die Haut austrocknen oder reizen können, während mildere Tenside eine schonende Reinigung ermöglichen.

Anwendung und Tageszeit

Auch wann und wie die Pflegeprodukte benutzt werden hat einen Einfluss darauf, ob du einen Schaum oder eine Creme wählen solltest. Hier ein paar Beispiele:

• Morgens: Ein leichter Schaum kann unter Make-up getragen werden, ohne die Haut zu beschweren.
• Abends: Eine reichhaltige Creme kann über Nacht intensiv wirken und die Haut mit Nährstoffen versorgen.
• Individuelle Vorlieben: Letztendlich spielen auch persönliche Vorlieben eine große Rolle. Manche Menschen genießen das Gefühl und die Routine, eine Creme aufzutragen, während andere die Schnelligkeit und Bequemlichkeit eines Schaums bevorzugen. Das muss jede Person für sich selbst entscheiden!

Experimentieren und Anpassen

Du kannst dir also schon denken: Bei der Auswahl des perfekten Produkts kann es nützlich sein, mit verschiedenen Produkten zu experimentieren und zu sehen, wie deine Haut darauf reagiert. Und beachte: was einmal hilft, ist nicht für immer gut. Hautbedürfnisse können sich mit der Zeit ändern, was eine Anpassung der Hautpflegeroutine notwendig macht. Es ist also wichtig, aufmerksam zu bleiben und Veränderungen in deiner Haut und in der Reaktion auf bestimmte Produkte ernstzunehmen, um gegebenenfalls Produkte oder Routinen zu verändern und deiner Haut die bestmögliche Pflege zu bieten - und das gilt nicht für die Gesichtshaut, sondern auch für die Haut im Intimbereich. Die hormonellen Veränderungen in der Perimenopause und in der Menopause können beispielsweise einen erheblichen Einfluss auf die Hautstruktur haben, sodass auch die Pflegeprodukte und -routine immer wieder angepasst werden sollten.

Fazit

Alles in allem möchten wir feststellen, dass es kein universelles "Besser" oder "Schlechter" bei der Wahl zwischen Pflegeschaum und Creme gibt. Die Entscheidung sollte auf der Basis deines individuellen Hauttyps, der spezifischen Hautbedürfnisse, der Inhaltsstoffe und der persönlichen Vorlieben getroffen werden. Wichtig ist, Produkte zu wählen, die die Haut nicht reizen und die gewünschten Ergebnisse liefern. Eine Kombination aus beiden kann auch eine wirksame Strategie sein, um deine Haut in einem optimalen Zustand zu halten. Ein Schritt in die richtige Richtung ist auf jeden Fall, dass du dich mit Artikel wie diesem hier informierst :)

Foto von Kier in Sight Archives auf Unsplash