Was hat der Weltfrauentag mit Intimpflege zu tun?

Was hat der Weltfrauentag mit Intimpflege zu tun?

Seit mehr als 100 Jahren wird der Weltfrauentag gefeiert, um zu würdigen, wie weit wir als Gesellschaft gekommen sind, wenn es um Gleichberechtigung von Frau und Mann geht, aber auch um aufzuzeigen, welche Probleme und Ungerechtigkeiten immer noch bestehen. Deshalb ist der Weltfrauentag nicht nur ein Feiertag, sondern wird von vielen eher als Frauenkampftag bezeichnet - denn Gender Pay Gap, der Paragraph 218 (der Abtreibungen kriminalisiert), Gender Health Gap uvm. zeigt, dass der “Kampf” noch nicht vorbei ist. Um für Frauenrechte und gegen diese Probleme einzustehen, gehen deshalb in ganz Deutschland am 8. März viele Frauen auf die Straße.

Was hat Intimpflege mit dem Weltfrauentag zu tun?

Für uns spielt der Tag eine große Rolle, denn auch DR. VIVIEN KARL ist aus einem feministischen Thema entstanden: Da Frauen in der Medizin lange gar keine und immer noch eine zu kleine Rolle spielen, sei es als Forscherinnen oder als Studienteilnehmerinnen, gibt es große Forschungslücken und fehlende Aufklärung von Themen, die Frauengesundheit betreffen - das nennt man Gender Health und Gender Data Gap. Dies betrifft Krankheiten wie Endometriose, Beschwerden in den Wechseljahren, aber auch die weibliche Intimpflege. Aufgrund von fehlender Aufklärung über den weiblichen Intimbereich und seine Bedürfnisse leiden viele Frauen unter Unwohlsein, sei es weil sie keine passende Behandlung für ihre Beschwerden finden oder sich aufgrund der Stigmatisierung nicht trauen über Probleme zu sprechen. Die Vision von DR. VIVIEN KARL ist es, über Intimpflege aufzuklären und Intimpflegeprodukte zu entwickeln und anzubieten, mit denen sich jede Frau in ihrem Körper wohlfühlen und so im Endeffekt freier leben kann. Deshalb finden wir: Intimpflege ist feministisch!

Die Geschichte des Weltfrauentag

Im Folgenden wollen wir einen Schritt zurücktreten, denn so wichtig die richtige Intimpflege auch ist, gab es vor 150 Jahren natürlich noch viel grundlegendere und essentielle Rechte, die Frauen sich erkämpfen mussten. Deshalb haben wir hier die Geschichte der Frauenbewegungen in Deutschland kurz für euch zusammengefasst.

Der Allgemeine Deutsche Frauenverein (ADF)

Im Oktober 1865 veranstaltete der Leipziger Frauenbildungsverein eine Frauenkonferenz. Diese wurde von 120 Frauen besucht und ermöglichte die Gründung des ADF - dem ersten Frauenverein in Deutschland, der sich für die Rechte von Frauen einsetzte.
Ein zentrales Ziel des ADF war es, der steigenden Frauenarmut entgegenzuwirken, so hieß es in der Satzung: "Wir erklären (...) die Arbeit, welche die Grundlage der ganzen neuen Gesellschaft sein soll, als eine Pflicht und Ehre des weiblichen Geschlechts".

Das Frauenwahlrecht

Das Jahr 1908 war für die Frauenbewegung ein entscheidendes Jahr, denn es wurde ein Gesetz verabschiedet, das die politische Sonderstellung von Frauen in Deutschland aufhob: sie durften endlich Mitglieder politischer Parteien werden - jedoch noch nicht wählen.
Das Frauenwahlrecht wurde erst 10 Jahre später, im Jahr 1918, erreicht. Deutsche Frauen dürfen demnach erst seit 106 Jahren wählen.

Der Marsch von 1908

Ebenfalls im Jahr 1908 setzten 15.000 Frauen ein kraftvolles Zeichen, als sie durch die Straßen von New York City marschierten. Sie forderten bessere Arbeitsbedingungen, faire Löhne und das fundamentale Recht zu wählen.
Dieser historische Marsch war ein Wendepunkt, der die Dringlichkeit des Kampfes für Frauenrechte und Gleichstellung weltweit ins Bewusstsein rückte.

Die Internationale Sozialistische Frauen-konferenz in Kopenhagen

Am 26. August 1910 kamen bei dieser Konferenz mehr als 100 Delegierte aus 17 Nationen zusammen, darunter auch zwölf Frauen aus Deutschland.
Die Frauenrechtlerin und Sozialistin Clara Zetkin und die Gewerkschafterin und Sozialdemokratin Käte Duncker brachten gemeinsam den Antrag zur Durchführung eines Frauentags zur Abstimmung ein. Dieser wurde einstimmig angenommen, vorerst ohne ein festes Datum zu benennen.

Der erste internationale Frauentag

Am 13. März 1911 erschien in der Zeitung "Die Gleichheit", deren Herausgeberin Clara Zetkin war, ein Aufruf, sich aktiv am ersten Internationalen Frauentag zu beteiligen: "Genossinnen! Arbeitende Frauen und Mädchen! Der 19. März ist euer Tag. Er gilt eurem Recht."
Eine Millionen Menschen folgten diesem Aufruf in Deutschland, Österreich, Dänemark und der Schweiz, den sowohl die SPD als auch die Gewerkschaften unterstützten.

Der 8. März als Symbol

Im Juni 1921 sollte bei der Internationalen Konferenz der Kommunistinnen ein einheitliches Datum für den Frauentag entschieden werden. Das Ergebnis: Der Internationale Frauentag soll einheitlich weltweit am 8. März stattfinden.
Das Datum erinnert an den Streik russischer Textilarbeiterinnen gegen das zaristische Russland. Am 8. März 1917 waren in St. Petersburg massenhaft Frauen unter dem Motto "Frieden und Brot!" auf die Straße gegangen.

Der Frauentag im Dritten Reich

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 wurde der Frauentag durch den Muttertag ersetzt. Aufgrund der Beteiligung der sozialistischen Bewegung am Frauentag war dieser bis 1945 offiziell verboten.
So wurde der 8. März ein Symbol von Widerstand und sozialistischem Wirken im Untergrund: Sympathisantinnen legten z.B. illegale Flugblätter aus oder setzten ein Zeichen, indem sie rote Gegenstände an Fenstern "auslüfteten".

Anerkennung durch die UN

Nachdem der Frauentag nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in BRD und DDR unregelmäßig gefeiert wurde, setzte sich der 8. März schließlich als gemeinsamer Kampftag durch. 1975 erklärte die Vereinten Nationen das Datum zum "Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden". Mittlerweile ist der Internationale Frauentag in insgesamt 26 Ländern der Erde gesetzlicher Feiertag.

Weltfrauentag Heute

In Deutschland ist der 8. März nur in zwei Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag: in Berlin (seit 2019) und in Mecklenburg-Vorpommern (seit 2023) wird an diesem Tag nicht gearbeitet, sondern auf zahlreichen Demonstrationen marschiert. Aber auch in allen anderen Bundesländern organisieren Frauengruppen, Gewerkschaften, Gleichstellungsbeauftragte und Frauen aus Parteien und Verbänden Veranstaltungen im ganzen Land. So unterschiedlich wie die Beteiligten sind auch die Themen des Frauentags in Deutschland: Chancengleichheit im Erwerbsleben, gleicher Lohn für gleiche Arbeit, Verbesserung der Situation von Migrantinnen, Kampf gegen Gewalt an Frauen und gegen Zwangsprostitution oder Frauenhandel.

Der Weltfrauentag ist heute eine Plattform für eine vielfältige Frauenbewegung und fest im gesellschaftlichen Bewusstsein verankert. Denn auch im 21. Jahrhundert ist die Gleichstellung der Geschlechter noch nicht erreicht. Die Hauptforderungen der Gründerinnen des Internationalen Frauentags sind inzwischen zumindest in Europa erfüllt - trotzdem bleibt viel zu tun. Frauen aller Länder nutzen deshalb den 8. März weiterhin, um auf ihre Belange aufmerksam zu machen - für eine Gesellschaft, in der alle Menschen gleichberechtigt sind.


Quellen:
https://www.lpb-bw.de/08-maerz-frauentag#c54942
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Am-8-Maerz-ist-Weltfrauentag-Fuer-Frauenrechte-und-Gleichstellung,frauentag394.html
https://www.internationalwomensday.com/Activity/15586/The-history-of-IWD
https://ndr.de/geschichte/chronologie/Der-Frauentag-und-der-lange-Kampf-um-Gleichberechtigung,frauentag340.html

Foto von Womanizer Toys auf Unsplash

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