Intimhygiene im Mittelalter: Ein Blick in die Vergangenheit

Intimhygiene im Mittelalter

Das Wichtigste in Kürze:

Die Intimhygiene hat sich seit dem Mittelalter erheblich weiterentwickelt. Was damals oft ein Tabuthema war und mit wenigen Mitteln bewältigt wurde, ist heute ein wichtiger Bestandteil der Körperpflege. Frauen haben nun eine Vielzahl an Optionen zur Verfügung, um ihre Menstruation hygienisch zu managen und sich um ihre Intimhygiene zu kümmern. Während die Körperpflege im Mittelalter noch rudimentär war, haben wir heute Zugang zu modernen Produkten, die uns helfen, uns sauber und gesund zu fühlen. Es ist wichtig, weiterhin ein offenes Gespräch über Intimhygiene zu führen und auf unseren Körper zu achten.




Wie sah der erste Tampon aus?

Der erste Tampon, wie wir ihn heute kennen, wurde Ende des 19. Jahrhunderts von der amerikanischen Firma "Tampax" entwickelt. Doch die Idee, einen Tampon zu verwenden, geht viel weiter zurück. Bereits im antiken Griechenland und Rom nutzten Frauen Stoffe oder Schwämme, die in ihre Vulva eingeführt wurden, um die Menstruation zu kontrollieren.

Diese frühen „Tampons“ waren jedoch nicht mit den modernen Produkten vergleichbar. Sie waren oft aus natürlichen Materialien wie Stoff oder Moos gefertigt und nicht so hygienisch oder bequem wie die heutigen.

Intimhygiene im Mittelalter

 

Was haben Frauen im Mittelalter während ihrer Periode gemacht?

Im Mittelalter war die Menstruation ein eher tabuisiertes Thema und es gab nur sehr wenige hygienische Produkte. Frauen verwendeten Stoffstreifen oder Papiertaschentücher, die sie in ihre Unterwäsche legten, um die Menstruation aufzufangen. Diese wurden dann gewaschen und wiederverwendet. Es gab keine speziellen Produkte wie Binden oder Tampons, wie wir sie heute kennen. Viele Frauen benutzten auch natürliche Materialien wie Moos, Heu oder sogar Lappen, um sich während ihrer Periode zu versorgen.

Da es in dieser Zeit an Hygieneprodukten mangelte, war es auch nicht unüblich, dass Frauen ihre Perioden in freier Natur oder in Abgeschiedenheit verbrachten, um sich zu schonen und die Menstruation zu verbergen. In einer Zeit, in der die persönliche Hygiene nicht sehr hoch angesehen war, war die Menstruation oft ein weiteres unangenehmes Thema, das viele Frauen diskret handhaben mussten.



Was haben Frauen früher gemacht, wenn sie ihre Tage hatten?

Früher mussten Frauen kreativ werden, wenn es darum ging, mit ihrer Periode umzugehen. Wie bereits erwähnt, wurden Stoffe, Lappen und andere improvisierte Materialien verwendet, um die Blutung aufzufangen. Ein weiteres häufig genutztes Hilfsmittel war ein sogenannter "Menstruationsgürtel", der eine Art Befestigung für Lappen oder andere Materialien bot. Diese Gürtel waren oft aus Stoff und ermöglichten es, die Hilfsmittel sicher an Ort und Stelle zu halten. Allerdings war dies natürlich nicht so bequem oder hygienisch wie die modernen Alternativen, die wir heute haben.





Intimhygiene im Laufe der Jahrhunderte

Wusstest du, dass Intimhygiene keine Erfindung der Neuzeit ist? Die Geschichte der Intimpflege reicht weit zurück, bis in die Antike. Damals wurden bereits verschiedene Methoden zur Reinigung und Pflege der intimen Bereiche praktiziert. So verwendeten zum Beispiel die Ägypter eine Mischung aus Milch und Honig, um ihre Genitalien zu reinigen. Die Römer hingegen nutzten Wasser und Olivenöl und waren die ersten, die öffentliche Badehäuser als Orte der Reinigung und Entspannung eröffneten.

Im Mittelalter war die Hygiene im Allgemeinen schlecht und Intimpflege wurde stark vernachlässigt. So war es auch nicht ungewöhnlich, dass Menschen wochenlang ohne eine Reinigung auskamen. Heute unvorstellbar! Dies führte u.a. zu gesundheitlichen Problemen im Intimbereich.


Es hat bis zum 18. Jahrhundert gedauert, bis die persönliche Hygiene einen höheren Stellenwert bei den Menschen bekam und Seifen für die breite Masse wurden.

Im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts wurden deutlich mehr Produkte entwickelt, um die Intimpflege und somit die Intimhygiene zu verbessern. Dazu zählen die Einführung von Toilettenpapier, die Entwicklung von speziellen Waschmitteln für den Intimbereich, sowie die Erfindung von Damenbinden und Tampons. Heutzutage ist die Auswahl an Intimpflegeprodukte schier unendlich. Frauen haben alleine beim Thema Menstruation die Qual der Wahl, ob sie sich für Binden, Tampons, Periodenunterwäsche, Soft Tampons oder Menstruationstassen entscheiden. Intimpflege ist nicht nur wichtig für die richtige Intimhygiene. Auch das frühzeitige Aufklären, der offene Umgang mit vermeintlich tabuisierten Themen und eine gewisse Achtsamkeit mit dem eigenen Körper führen zu einem gesellschaftlichen Umdenken.




Wie war die Körperpflege im Mittelalter?

Im Mittelalter war die Körperpflege generell sehr unterschiedlich. Während in einigen Regionen öffentliche Bäder und Brunnen existierten, die als Treffpunkte und Orte der Hygiene dienten, war die persönliche Körperpflege in anderen Gebieten stark vernachlässigt. In vielen ländlichen Gegenden hatten die Menschen keinen regelmäßigen Zugang zu Wasser und es war nicht ungewöhnlich, dass sie sich über Wochen hinweg nicht wusch. Dies führte zu Hautkrankheiten und allgemeinen Hygieneproblemen.

Im Mittelalter war es auch weit verbreitet, dass Menschen Badewannen aus Holz oder Kupfer verwendeten, die jedoch nur selten und oft nur in bestimmten sozialen Schichten genutzt wurden. Im Vergleich zu heute waren die hygienischen Standards im Mittelalter sehr niedrig, was nicht nur zu gesundheitlichen Problemen, sondern auch zu unangenehmen Gerüchen führte.




Wie war die Hygiene im Mittelalter?

Die Hygiene im Mittelalter war in vielerlei Hinsicht unzureichend, insbesondere im Vergleich zu den heutigen Standards. Es gab keine modernen Toiletten oder Sanitärsysteme, wie wir sie heute kennen. Stattdessen benutzten die Menschen Eimer oder Gruben für ihre Notdurft. Öffentliche Toiletten waren in städtischen Gebieten verbreitet, jedoch waren diese in der Regel unhygienisch und oft ein Nährboden für Krankheiten.

Auch bei der Intimhygiene war die Körperpflege im Mittelalter mangelhaft. Frauen wuschen sich selten und verwendeten improvisierte Mittel, um sich während ihrer Menstruation zu versorgen. Dies führte nicht nur zu gesundheitlichen Problemen im Intimbereich, sondern auch zu einer stärkeren gesellschaftlichen Stigmatisierung der Menstruation.



 

Quellen:

1. https://journals.lww.com/menopausejournal/Citation/2013/02000/The_North_American_Menopause_Society_Menopause
    Autorin

    Über die Autorin

    Dr. Vivien Karl

    Co-Founderin & Expertin für Frauengesundheit

    Dr. Vivien Karl ist promovierte Apothekerin und Gründerin der Intimpflegemarke DR. VIVIEN KARL. Mit ihrer Marke setzt sie sich dafür ein, natürliche und wissenschaftsbasierte Pflegeprodukte für die Intimgesundheit von Frauen bereitzustellen. Durch ihre Erfahrung entwickelte sie hochwertige Produkte, die den besonderen Bedürfnissen der Intimgesundheit gerecht werde.

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