Wechseljahre: Diese 9 Symptome hättest Du nicht erwartet

Frau im Bett

Hitzewallungen, Libidoverlust und schlechte Stimmung sind bekannte Symptome der Wechseljahre. Doch kennst du diese schon?

Dass die Wechseljahre nicht unbemerkt an uns vorbeigehen, ist jeder Frau bewusst. Doch was genau auf uns wartet, wissen wir meist nicht, bis wir selbst drin stecken. Außer natürlich bei Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen. Neben den gängigen Symptomen gibt es jedoch eine Reihe von Beschwerden, für die auch Ärztinnen und Ärzte nicht immer sensibilisiert sind. Genau deshalb plagen sich viele Frauen jahrelang mit Beschwerden, ohne einen Zusammenhang zu den Wechseljahren feststellen zu können.

Falsche Diagnosen und lange Leidensphasen können Frauen in den Wechseljahren auch mental enorm belasten. Deshalb ist es so wichtig, auch die nicht so viel besprochenen Beschwerden zu kennen. Hast du von diesen Symptomen in der Perimenopause schon mal gehört?

1. Schwindel

Wenn sich alles dreht und das Gleichgewicht aus der Balance gerät, können die Wechseljahre schuld sein. Auch wenn nicht viel darüber gesprochen wird, ist Schwindel ein häufiges Symptom der Perimenopause. In einer japanischen Studie litten über 35 Prozent der Teilnehmerinnen mindestens einmal pro Woche unter Schwindel. Doch wodurch entsteht er? Für den Schwindel gibt es eine Vielzahl an möglichen Ursachen: Ängste, Migräne, Hitzewallungen, instabiler Blutzucker, Müdigkeit und sogar Veränderungen des inneren Ohrs. Denn die hormonellen Veränderungen können den Gleichgewichtssinn stören. Wer häufig unter Schwindel leidet, sollte die verschiedenen möglichen Ursachen abklären lassen. 

Frau schüttelt ihr Haar

2. Herzrasen

Aufgepasst, Herzrasen! Dieses unangenehme Gefühl, als würde das Herz wild in der Brust tanzen, kann von einer Vielzahl von Herzerkrankungen verursacht werden. Aber auch die hormonelle Schwankungen können das Herz aus dem Takt bringen. Frauen aller Altersgruppen kennen das Phänomen des Herzrasens – vor allem in der Lutealphase ihres Menstruationszyklus, während der Schwangerschaft und in der Perimenopause. Besonders in der Perimenopause tritt Herzklopfen häufig bei Frauen auf. Doch es gibt Entwarnung: Herzrasen oder Herzstolpern ist in der Regel harmlos! Dennoch kann das unregelmäßige Klopfen in der Brust die Lebensqualität beeinträchtigen, denn es fühlt sich besorgniserregend an.


Warum das Herzrasen entsteht, ist für Forschende übrigens immer noch ein Rätsel. Aber sie vermuten, dass das Hormon Östradiol einen bedeutenden Einfluss auf elektrophysiologische Parameter hat. Aber bis es eine endgültige Antwort gibt, bleibt das Herzrasen ein kleines Mysterium, das unser Herz von Zeit zu Zeit schneller schlagen lässt.

3. Gedächtnisprobleme

Schon wieder etwas vergessen? Gehirnnebel und Gedächtnisprobleme sind in den Wechseljahren verbreitet. Rund 62 Prozent der Frauen berichten in den Wechseljahren davon, vergesslich zu sein und sich nicht gut konzentrieren zu können. Das wirkt sich nicht nur auf das Privatleben aus, sondern kann auch zu Problemen am Arbeitsplatz führen. Wie bei den anderen Symptomen liegt auch in diesem Fall der Ursache in den Hormonen. Östrogen ist ein sogenanntes „neuroprotektives Hormon“, es schützt das Gehirn, die Nerven und ihre Funktionen. Da Östrogen in den Wechseljahren sinkt, vermutet man eine direkte Verbindung zwischen dem sinkenden Hormonspiegel und den Gedächtnisproblemen von Frauen in den Wechseljahren.

4. Zahnfleischerkrankungen

Zahnfleischbluten in den Wechseljahren? Richtig gelesen! In Mund und Speicheldrüsen befinden sich Östrogenrezeptoren. Das heißt, die hormonellen Veränderungen der Wechseljahre machen sich auch im Mund bemerkbar. Eine Studie hat herausgefunden, dass sich die Bakterien im Mund von Frauen mit Parodontitis während Schwangerschaft oder Menopause von den Bakterien gesunder Frauen unterscheidet. Verstärkte Probleme mit dem Zahnfleisch können also schon ein Anzeichen für die Perimenopause sein.

5. Restless-Legs-Syndrom

Es kommt vor allem nachts und beeinträchtigt den Schlaf: Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) ist ein häufiges aber eher unbekanntes Symptom der Wechseljahre. Studien haben gezeigt, dass weibliche Geschlechtshormone wie Östrogen und Progesteron eine Rolle bei der Entstehung von RLS spielen können. Außerdem fand die Studie heraus, dass das RLS-Risiko mit dem Alter zunimmt und Frauen dadurch häufiger Schlafprobleme und depressive Stimmungen bekommen. Doch um das Symptom noch besser verstehen zu können, müssen noch mehr Studien durchgeführt werden.

6. Knochen- und Gelenkschmerzen

Wenn der Rücken weh tut und sich die Gelenke steif anfühlen, liegt es vielleicht an den Wechseljahren. Denn der Hormonmangel, der während der Menopause auftritt, kann zu Entzündungen in unseren Gelenken führen. Und das wiederum verursacht Schmerzen und Steifheit. Eine Studie aus Puebla, Mexiko, hat sogar herausgefunden, dass Frauen häufiger über Gelenkschmerzen klagen als über Hitzewallungen. Rückenschmerzen und steife Gelenke wurden von über der Hälfte der befragten Frauen als Symptome genannt. Frauen mit diesen Beschwerden waren in ihrer Freizeit weniger aktiv. Aber zum Glück kann regelmäßige Bewegung helfen, die Gelenke wieder geschmeidiger zu machen.

7. Blasenprobleme

In den Wechseljahren verändert sich der gesamte Körper. Auch unser Harnsystem bleibt von den hormonellen Veränderungen nicht verschont. Der Hormonmangel während der Menopause kann dazu führen, dass die Blase schwächer wird und es schwieriger wird, den Urin zu halten. Woran das liegt? In unserem Urogenitaltrakt sitzen Östrogen- und Progesteronrezeptoren, die empfindlich auf die hormonellen Veränderungen der Wechseljahre reagieren. Der Rückgang des Östrogens verändert das Bindegewebe. Es wird dünner, die Durchblutung nimmt ab, die Muskelmasse verringert sich und es bilden sich mehr Fettablagerungen. Kein Wunder, dass mindestens die Hälfte der Frauen nach den Wechseljahren mit urogenitalen Beschwerden wie Schmerzen beim Wasserlassen, häufiger Harndrang, nächtlicher Toilettengang und ein erhöhtes Risiko für wiederkehrende Blasenentzündungen zu kämpfen haben.

8. Brustspannen

Frauen kennen es während des Menstruationyzyklus: Die Brust kann bei schwankendem Hormonspiegel spannen. Und der Hormonspiegel führt auch in den Wechseljahren dazu, dass Frauen Brustspannen erleben. Das Symptom kommt vor allem in der frühen Perimenopause vor. Das Gute: die Häufigkeit des Symptoms nimmt mit dem Alter ab. Es ist also ein Symptom, das den Beginn der Wechseljahre begleitet und sich danach glücklicherweise von alleine erledigt. Neben der natürlichen Hormonschwankung während der Wechseljahre kann auch die Einnahme einer Hormonersatztherapie (HRT) für Brustspannen sorgen. Entweder als Folge des Gestagens oder bei einem plötzlichen Anstieg des zirkulierenden Östrogenspiegels kann das spannende Gefühl in der Brust entstehen.
Frauenkörper

9. Schilddrüsenerkrankungen

Bei Frauen ab 50 Jahren sind Probleme mit der Schilddrüse weit verbreitet. Da die Wechseljahre und Schilddrüsenfehlfunktionen ähnliche Symptome verursachen, ist es nicht immer leicht, sie zu unterscheiden. Wer die Vermutung hat, sollte die Schilddrüse untersuchen lassen. Denn unbehandelte Schilddrüsenerkrankungen können das Risiko von Osteoporose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei postmenopausalen Frauen erhöhen.

Auch wenn all diese Symptome einschüchternd wirken können, für sehr viele Symptome gibt es gute Behandlungen. Schränken die Beschwerden den Alltag ein, sollten Frauen sich unbedingt ärztlich beraten lassen und auch hartnäckig bleiben. Denn leider sind noch nicht alle Ärztinnen und Ärzte für alle Symptome der Wechseljahre sensibilisiert. Fest steht aber: Frauen müssen diese Beschwerden nicht einfach aushalten, sondern haben Linderung und Entlastung verdient.

Quellen: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S1521693408001387
https://www.nature.com/articles/nrendo.2017.180
https://link.springer.com/article/10.1186/s13030-018-0140-1#Sec10
https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/13697130802359683
https://thematicsjournals.in/index.php/tjed/article/view/1107
http://jeb.co.in/journal_issues/202007_jul20/paper_08.pdf

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