Schämst du dich für deinen Intimgeruch?

Frau von der Seite auf Bett

Jede Vagina ist einzigartig – so auch ihr Geruch. Und doch fühlen sich viele Frauen mit ihrem Geruch und Geschmack untenrum unsicher. Von Ratgebern zu Obst, das den Intimgeruch und -geschmack verbessern soll, bis zu Gummibärchen, die der Vulva zu fruchtigem Aroma verhelfen sollen, versuchen so einige aus der Unsicherheit Profit zu schlagen. Dabei kann keine Ananas, keine Mango und auch keine Orange den Intimgeschmack oder Geruch verändern – zumindest nicht wissenschaftlich nachweisbar.


Warum wir nach Spaghetti alio e olio am nächsten Tag dennoch untenrum anders riechen, hat einen Grund. Denn auch im Intimbereich schwitzen wir und „dünsten“ dadurch aus, was wir essen. Mit der Vagina und dem Ausfluss hat das jedoch nichts zu tun.


Eine gesunde Vagina riecht übrigens leicht säuerlich. Der Geruch wird größtenteils von den natürlichen Bakterien im Genitalbereich erzeugt: den Milchsäurebakterien. Erst wenn der Geruch plötzlich stark und unangenehm wird oder von anderen Symptomen begleitet wird, sollte man ärztlichen Rat einholen. Übrigens verändert sich der Geruch des Intimbereichs im Verlauf des Lebens. Dafür gibt es drei Gründe.

Intimgeruch in der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft durchlebt der weibliche Körper eine Vielzahl hormoneller Veränderungen, die sich auch auf den Intimgeruch auswirken. Denn die hormonellen Schwankungen beeinflussen den pH-Wert und die Bakterienflora im Genitalbereich. Wenn der Intimgeruch etwas stärker wird, ist es deshalb nicht zwangsläufig ein Hinweis für eine Infektion. Jedoch sollten Frauen beim Arzt regelmäßig den pH-Wert checken lassen, um Infektionen auszuschließen und Komplikationen durch etwa bakterielle Vaginosen zu vermeiden.

Intimgeruch in den Wechseljahren

Die Wechseljahre bringen erneut hormonelle Veränderungen mit sich, da der Östrogenspiegel abnimmt. Diese Veränderungen können dazu führen, dass die Vaginalschleimhaut dünner und weniger sauer wird. Die Folge: Der Intimgeruch verändert sich. Trockenheit und ein leicht süßlicher Geruch können auftreten. Auch hier gilt: Solche Veränderungen sind in den meisten Fällen ganz normal.

 

Intimgeruch bei Infektionen

Infektionen wie bakterielle Vaginose können den Intimgeruch unangenehm verändern und sollten behandelt werden. Eine plötzliche und ungewöhnliche Geruchsveränderung, begleitet von Symptomen wie Juckreiz, Brennen oder ungewöhnlichem Ausfluss, sollte deshalb immer ärztlich abgeklärt werden.


Übrigens kann übermäßiges Waschen des Intimbereichs dafür sorgen, dass die Bakterien aus der Balance geraten und sich Infektionen breitmachen können. Deshalb sollten Frauen bei einem veränderten Intimgeruch nicht anfangen, den Intimbereich häufiger zu waschen. Das kann im Zweifel sogar genau das Gegenteil bewirken.


Wer sich dennoch nicht nur mit warmem Wasser waschen möchte, sollte unbedingt eine Waschlotion verwenden, die auf den pH-Wert des Intimbereichs abgestimmt ist. Aber auch hier bitte nur ein Mal am Tag verwenden!

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