Perimenopause
Scheidentrockenheit in den Wechseljahren
Sie gehören für jede Frau zum Leben dazu: die Wechseljahre, auch Menopause genannt. Und jede zweite Frau ist während dieser Phase von Scheidentrockenheit betroffen. Eine trockene Scheide gehört zu den häufigsten Begleiterscheinungen der Wechseljahre. Aber warum eigentlich? Kann Scheidentrockenheit vorgebeugt werden? Oder wie kann eine trockene Scheide in den Wechseljahren behandelt werden?
Inhaltsverzeichnis
- Auf einem Blick
- Definition
- Symptome
- Ursachen
- Vorbeugung
- Behandlung

Auf einen Blick
- Scheidentrockenheit in den Wechseljahren ist hormonell bedingt
- durch den Östrogenmangel verändert sich die Vaginalschleimhaut
- lässt sich jedoch gut behandeln
Scheidentrockenheit in den Wechseljahren
Woran erkennen wir sie?
Scheidentrockenheit entsteht durch einen Mangel an Feuchtigkeit in der Scheide. Betroffene Frauen spüren ein Jucken oder Brennen, oft auch allgemeine Schmerzen im Intimbereich. Es können kleine Verletzungen in der Vaginalschleimhaut entstehen, durch die schädliche Bakterien leichter in die Haut eindringen und unter anderem unangenehme Pilz- und Harnwegsinfektionen hervorrufen können.
Erstes Anzeichen der Wechseljahre?
Ab einem gewissen Alter kann eine trockene Scheide ein erstes Anzeichen für die Perimenopause, den Beginn der Wechseljahre sein. Allerdings kann sich die Scheidentrockenheit auch hartnäckig bis zum Ende der Postmenopause, dem Ende der Wechseljahre, durchziehen.
Ein trockener Intimbereich gehört zu den häufigsten Symptomen dieser Lebensphase und circa die Hälfte aller Frauen in den Wechseljahren ist davon betroffen.

Welche Symptome können auftreten?
Verschiedene Symptome können auf eine Vaginaltrockenheit in den Wechseljahren hinweisen. Diese Beschwerden treten allerdings auch bei einem trockenen Intimbereich auf, der nicht hormonell durch die Menopause bedingt ist.
- erschwerter Geschlechtsverkehr, manchmal auch nicht mehr möglich
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
- leichte Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr
- Jucken und Brennen im Scheidenbereich
- brennendes Gefühl beim Wasser lassen
Warum kommt es ausgerechnet in den Wechseljahren zu Scheidentrockenheit?
Woran liegt es, dass so viele Frauen während der Wechseljahre die Beschwerden einer trockenen Scheide haben? Das hängt unter anderem mit den hormonellen Schwankungen der Perimenopause zusammen.
In der Perimenopause fährt das Hormon Östrogen Achterbahn und sinkt dabei teilweise so weit, dass es kaum noch vorhanden ist. Während der Postmenopause reguliert sich dieses Auf und Ab wieder, allerdings sinkt der Östrogenspiegel nun stetig. Dadurch kommt es von Anfang bis Ende der Wechseljahre zu einem fehlenden Östrogeneinfluss.
Als Folge dessen wird die Vaginalschleimhaut weniger durchblutet und daraufhin dünner und weniger elastisch. Im Laufe der Wechseljahre bildet sie sich immer weiter zurück. Dabei redet man auch von vaginaler Atrophie.
Ebenso nimmt die Aktivität der Bartholin-Drüsen ab. Diese sind beim Geschlechtsverkehr für die Befeuchtung des Vaginalbereichs durch ein Sekret zuständig. Die Abnahme dieses Sekrets kann bei Frauen in den Wechseljahren zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen.

Wie vermeiden wir Scheidentrockenheit in den Wechseljahren?
Zunächst müssen wir leider sagen, dass die Scheidentrockenheit in den Wechseljahren hormonell bedingt ist und wirklich vermeiden können wir sie daher nicht.
Wenn wir uns allerdings vorher schon gut um uns selbst und unseren Intimbereich kümmern, können wir vorbeugen, dass die vaginale Trockenheit uns in den Wechseljahren mit voller Wucht trifft.
Wie können wir das tun?
Die richtige Reinigungsroutine
Kann man sich zu viel pflegen? Im Intimbereich lautet die Antwort: Ja! Die Vagina kann sich selbst reinigen und daher reicht bei der täglichen Reinigung Wasser vollkommen aus. Übertriebene Hygiene schadet dem natürlichen Reinigungssystem des Vaginalbereichs und kann dadurch zu einer trockenen Scheide führen.
Du kannst deinen Intimbereich trotzdem darüber hinaus pflegen. Achte dabei jedoch auf reichhaltige Produkte, zum Beispiel Intimcremes, die den pH-Wert der Vagina nicht stören und aus nachhaltigen Inhaltsstoffen hergestellt werden.
Stressbewältigung
Die Wechseljahre können bei einer Frau viel psychischen Stress auslösen. Was passiert mit unserem Körper? Ein trockener Vaginalbereich kann auch durch Stress oder andere psychische Gründe ausgelöst oder begünstigt werden. In diesem Fall können auch Entspannungsübungen, eine Ausgleichsbeschäftigung, oder der Austausch mit anderen betroffenen Frauen helfen.
Ernährung anpassen
Nicht die naheliegendste Lösung, aber auch mit der richtigen Ernährung kann Scheidentrockenheit ‘behandelt’ werden. So sorgt beispielsweise ein Apfel am Tag für eine gute Durchblutung des Vaginalbereichs und Edamame und Tofu helfen bei dem sinkenden Östrogenspiegel während der Wechseljahre.

Was können wir gegen eine trockene Scheide in den Wechseljahren tun?
Wir können durch verschiedene Maßnahmen zwar die Symptome einer trockenen Scheide in den Wechseljahren leicht ‘vorbeugen’ und damit die Symptome lindern, aber ohne eine Behandlung wird die Scheidentrockenheit nicht von selbst wieder verschwinden. Was kann also gegen den trockenen Vaginalbereich in den Wechseljahren getan werden?
Intimcremes
Eine pflegende Intimcreme kann der vaginalen Trockenheit entgegenwirken. Bei der Auswahl der richtigen Intimcreme sollte auf einen abgestimmten pH-Wert geachtet werden, damit das saure Milieu der Vagina nicht gestört wird. Für die optimale Pflege und Behandlung kann hierbei auch auf natürliche Inhaltsstoffe gesetzt werden.
Lokale Hormontherapie
Wie wir bereits erwähnt haben wird die Scheidentrockenheit in den Wechseljahren hormonell durch den sinkenden Östrogenspiegel hervorgerufen. An dieser Stelle eignen sich demnach Hormontherapie mit dem körpereigenen Östrogen Estriol. Dieses kann mit einer Vaginalcreme oder Zäpfchen angewendet werden.
Laserbehandlung
Bei einer vorraussichtlich langanhaltenden Scheidentrockenheit, wie es bei den Wechseljahren der Fall ist, kann eine Laserbehandlung helfen. Dabei wird der Vaginalbereich komplett restrukturiert. Es ist eine nachhaltige hormonfreie Lösung, allerdings sind die Kosten höher als bei anderen Behandlungsmethoden.
