6 falsche Mythen über Intimpflege und wie du es richtig machst 

6 falsche Mythen über Intimpflege und wie du es richtig machst 

„Die Vulva reinigt sich selbst!“ Tut sie das? Wir klären über die gängigsten Intimpflegemythen auf und zeigen dir, wie du deine intimste Zone richtig säuberst, pflegst und schützt.

Wie wichtig eine ausreichende Intimpflege für Frauen und ihre Gesundheit ist, findet immer mehr den Weg in die Öffentlichkeit. Gut so, denn die Pflege der Vulva und Vagina darf kein Tabu-Thema mehr sein. So sehr wir uns über die Entwicklung freuen, oft stolpern wir über falsche Annahmen. Denn einige Irrtümer halten sich hartnäckig. Lasst uns die gängigsten von ihnen aufklären! 

MYTHOS 1:

Nur Wasser darf an die Haut im Intimbereich

Natürlich kannst du deine Vulva nur mit warmem Wasser reinigen. Für viele Frauen funktioniert das einwandfrei und das ist gut so. Doch Wasser trocknet die Haut aus. Solltest du also ein juckendes oder trockenes Gefühl im Intimbereich spüren – und eine Infektion ist ausgeschlossen – darfst du deine Intimhaut sehr wohl mit Produkten pflegen! Wenn unsere Gesichtshaut spannt oder die Haut an den Händen einreißt, pflegen wir sie schließlich auch. Allerdings ist es wichtig, ausschließlich Produkte anzuwenden, die auf den pH-Wert der Vulva abgestimmt sind.

MYTHOS 2:

Joghurt Tampons sind eine gute DIY-Kur

Manche Trends kann man getrost auslassen. DIY-Joghurt-Tampons sind einer davon! Auf den ersten Blick klingt die Idee erst einmal schlüssig: Ein Tampon wird in Joghurt getunkt und vaginal eingeführt. Dadurch sollen die Milchsäurebakterien des Joghurts die Vaginalflora unterstützen. Denn die Vaginalflora besteht zum Großteil aus Milchsäurebakterien. Doch hier kommt der Knackpunkt: Die Milchsäurebakterien in Joghurt und Vagina sind nicht dieselben! Deshalb lass lieber die Finger davon.

MYTHOS 3:

Die Vulva reinigt sich selbst

Das ist nicht ganz korrekt. Zwar reinigt sich die Vagina selbst, aber nicht die Vulva, also der äußere und sichtbare Teil der Geschlechtsorgane. Deshalb sollte die Vulva jeden Tag gereinigt werden. Das geht gut mit warmem Wasser – und reicht völlig aus. Wer sich dadurch jedoch nicht frisch genug fühlt, kann auch Produkte für den Intimbereich benutzen. Am besten eignen sich solche, die auf den speziellen pH-Wert der Intimhaut abgestimmt sind und keine Duftstoffe enthalten. 

Frau mit Dusche

MYTHOS 4:

Normale Seife schadet der Vulva nicht 

Achtung: Das ist wahrscheinlich einer der häufigsten Fehler bei der Intimpflege! Jede Seife, die die Vulva berührt, muss auf den pH-Wert des Intimbereichs angepasst sein. Denn Seifen mit einem anderen pH-Wert reizen die Haut und können Beschwerden hervorrufen. Der pH-Wert der Vulva liegt bei 5 und ist nicht zu verwechseln mit dem pH-Wert der Vagina. Denn der liegt bei 3,8 bis 4,5. 

MYTHOS 5:

Produkte mit Duftstoffen sorgen für einen guten Intimgeruch 

Erst einmal: Jede Vulva hat ihren eigenen Geruch. Genauso wie in den Achselhöhlen haben wir auch im Intimbereich Schweißdrüsen. Ein bestimmter Geruch ist deshalb völlig normal. Abgesehen davon können Duftstoffe die empfindliche Haut im Intimbereich reizen und die Hautbarriere aus der Balance bringen. Das kann im schlimmsten Fall genau das Gegenteil bewirken: Schlechte Bakterien finden einen Weg, sich auszubreiten und können einen unangenehmen Geruch verursachen. 

MYTHOS 6:

Je häufiger der Intimbereich gewaschen wird, desto besser 

Anders als beim Händewaschen gilt im Intimbereich: Einmal am Tag waschen, reicht aus. Eine übertriebene Intimhygiene reizt die Vulva und kann dadurch Infektionen begünstigen. Wenn es um deine Intimhygiene gilt, heißt es deshalb: Weniger ist mehr. Deine Vulva wird es dir danken!

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