Die Haut im Laufe der Zeit
Deine Haut wächst mit dir in jeder Lebensphase, von der Geburt über die Pubertät, über vielleicht eine Schwangerschaft, bis hin zur Menopause und danach. Viele Veränderungen in der Haut zu diesen Zeiten sind auf einen Anstieg von Hormonen zurückzuführen. In diesem Artikel werden wir erklären, wie die Hormone deine Haut in verschiedenen Phasen beeinflussen und was das für deine Hautpflege bedeutet. Let’s go!
Was sind Hormone überhaupt?
Zuerst einmal wollen wir klären, was Hormone genau sind. Hormone sind chemische Botenstoffe im Körper. Sie übermitteln Informationen und regulieren zahlreiche Körpervorgänge wie Stoffwechsel, Ernährung, Atmung, Blutdruck, Salz- und Wasserhaushalt, Sexualfunktionen und Schwangerschaft. Sie beeinflussen von Geburt an die Körperfunktionen, die Leistungsfähigkeit und unsere Stimmung.
Die Haut verfügt über zahlreiche Hormonrezeptoren, darunter Östrogene, Progesteron und Androgene, die das Erscheinungsbild der Haut stark beeinflussen. Neben den im Blutkreislauf zirkulierenden Hormonen produziert die Haut selbst geringe Mengen von Hormonen und wandelt auch Hormone in andere Stoffwechselsubstanzen um. Insgesamt sind rund dreißig verschiedene Hormone und Hormongruppen in den Hautzellen und im Unterhautfettgewebe aktiv.
Generell lässt sich also sagen, dass es (in der Haut und insgesamt) viele verschiedene Arten von Hormonen gibt, und während deines Menstruationszyklus, der Schwangerschaft und der Menopause verändert sich dein Hormonspiegel drastisch.
Pubertät, Hormone und die Haut
Ab der Pubertät erfährt dein Hormonspiegel im Körper Veränderungen. Aufgrund des Einflusses von Androgenen (männl. Geschlechtshormone), die sowohl bei Männern als auch bei Frauen produziert werden, steigt die Aktivität der Talgdrüsen und die Haut verhornt stärker. Wenn die Ausführungsgänge der Talgdrüsen offen sind, führt dies zu einer fettigen Haut - wenn diese Kanäle jedoch aufgrund verstärkter Verhornung verengt oder blockiert sind, kann der Talg nicht abfließen. Dies kann zur Bildung von Komedonen (Mitessern), Papeln und Pusteln führen. In Verbindung mit einem gestörten Hautmilieu, das das Wachstum von Aknebakterien begünstigt, können schnell Entzündungsreaktionen auftreten, die bis zur Ausbildung von Akne führen können.
Schwangerschaft, Hormone und die Haut
Auch während der Schwangerschaft kannst du viele Veränderungen an deiner Haut feststellen. Von Juckreiz und Trockenheit bis hin zu Dunkelheit und Akne - all das kann passieren. Eine der bemerkenswertesten hormonellen Veränderungen ist ein Anstieg des Östrogenspiegels, der zu einer Zunahme der Hautdicke und Feuchtigkeit führen kann, was der Haut ein jugendlicheres Aussehen verleiht - der berühmte "Schwangerschaftsglow"! Allerdings kann der erhöhte Östrogenspiegel auch zu Hyperpigmentierung führen, also zur Verdunkelung der Haut, vor allem in bestimmten Bereichen wie Gesicht, Hals und Dekolleté.
Eine weitere Veränderung, die du während der Schwangerschaft feststellen kannst, ist, dass deine Vulva anschwellen kann und die Farbe sich verändert. Dies ist auch auf einen Anstieg der Östrogen- und Progesteronspiegel zurückzuführen. Zusätzlich kann es zu vermehrtem vaginalen Ausfluss kommen, da diese Hormonveränderungen zu Veränderungen im Gleichgewicht von Hefe und Bakterien führen können, was vaginale Infektionen begünstigt.
All diese Veränderungen werden sich nach der Schwangerschaft wieder normalisieren, aber es ist wichtig, sanfte Produkte zu verwenden, damit du deine Haut nicht zusätzlich reizt.
Menopause, Hormone und die Haut
Im Gegensatz zu den steigenden Hormonspiegeln während der Schwangerschaft erfahren Frauen in den Wechseljahren einen Rückgang des Östrogenspiegels, was sich ebenso auf die Gesundheit und das Aussehen der Haut auswirken kann. Mit dem Abfall des Östrogenspiegels wird die Haut dünner und verliert an Elastizität, was zu feinen Linien und Falten führt. Gleichermaßen kann die Haut auch austrocknen, da sie weniger Öl produziert.
Während der Perimenopause kann der Rückgang des Östrogens dazu führen, dass das Gewebe der Vulva und der Vagina trockener, dünner und weniger flexibel wird. Dies wird als "Vulvovaginale Atrophie" bezeichnet. Mit den reduzierten Östrogenspiegeln kann der vaginale pH-Wert weniger sauer sein.
In der Hautpflege sind hier besonders feuchtigkeitsspendende, nährende und (für deinen Intimbereich) pH-ausgeglichenen Produkte wichtig, die helfen, gegen Trockenheit zu beruhigen und zu schützen.
Insgesamt können wir sagen, dass das Leben nicht nur eine Achterbahnfahrt der Gefühle, sondern auch der Hormone ist. Es ist erstaunlich zu sehen, was für einen Einfluss sie auf den Körper und die Haut haben und wie immer ist es wichtig, auf sich selbst zu hören, zu achten, und den Körper zu pflegen, wo er es braucht. Die Auswahl der richtigen Pflegeprodukte kann deshalb eine große Rolle für dich spielen.